Alle Menschen auf der Welt sollen Zugang zu unbedenklichen Lebensmittel haben. Deshalb muss sich jedes Unternehmen in der Futtermittelkette für sichere Futtermittel einsetzen. So lautet das Leitbild von GMP+ International. Im Jahr 2020 führen wir diverse Schritte für eine zugänglichere und praktischere FSA-Zertifizierung durch. Auf diese Art und Weise bringen wir die Verwirklichung unseres Ziels wiederum ein Stück näher.
Johan den Hartog
Managing Director, GMP+ International
GMP+ International ist in nahezu neunzig Ländern auf der ganzen Welt tätig und bedient eine Zielgruppe von gut 18.000 Unternehmen.
Nach unserer bescheidenen Meinung sind dies beachtliche Zahlen, damit ist jedoch nicht alles gesagt. Die Statistiken erzählen nämlich nichts über die Unternehmen hinter den Zahlen, die eine große Vielfalt aufweisen: von multinationalen Konzernen bis hin zu Mittel- und Kleinbetrieben mit nur einer Niederlassung, von Transportunternehmen über Händler bis hin zu Vormischungs- und Mischfutterherstellern und von den Tausenden zertifizierten Unternehmen in Europa bis hin zu den paar Dutzend Firmen in Afrika und Ozeanien.
Während gerade diese Vielfalt unser System so einzigartig und wirkungsvoll macht: Die gesamte Kette – egal, wo auf der Welt - kann sich daran beteiligen.
Um dies auch in Zukunft gewährleisten zu können, haben wir unser System in den vergangenen Jahren kritisch unter die Lupe genommen. Wer den Anspruch erhebt, „für alle“ da zu sein, legt sich selbst einen hohen Standard auf, vor allem im Bereich der Zugänglichkeit und Verständlichkeit. Im Jahr 2020 geben wir diesen Themen einen zusätzlichen Impuls, und zwar zunächst mit der Lancierung unseres gänzlich umgeschriebenen „GMP+ Feed Safety Assurance“-Moduls.
In diesen neuen Dokumenten, die inzwischen zur öffentlichen Konsultation freigegeben worden sind, haben wir uns bemüht, die Texte einfach, praktisch und zweckgerichtet zu gestalten. Wir möchten, dass sich unser System für einen selbstständigen Unternehmer genauso einfach implementieren lässt wie für einen multinationalen Konzern mit seinen umfassenden Qualitätskontrollen - ohne dabei bei den Anforderungen, die wir gemeinsam mit dem Sektor an unbedenkliche Futtermittel gestellt haben, Abstriche zu machen.
Außerdem streben wir im Jahr 2020 auch danach, unser System - und damit auch die Futtermittelsicherheit - umfassender anwendbar zu machen. Unser Ursprung liegt in Europa, und die meisten zertifizierten Unternehmen befinden sich auch noch immer in dieser Region. Wenn man jedoch in einem Land mit einem niedrigerem Zertifizierungsgrad der Zulieferer operiert, gestaltet es sich wegen des Kettenansatzes schwieriger, sich an GMP+ FSA zu beteiligen.
Wir werden diese Schwelle senken, indem wir die Anforderungen an die Beschaffung mit anderen Systemträgern (weiter) harmonisieren. Konkret heißt dies, dass es in einer Reihe von Fällen nach GMP+ FSA zertifizierten Unternehmen ermöglicht wird, unter Anwendung des sogenannten Torwächterprotokolls mit Zulieferern, die nicht nach GMP+ FSA zertifiziert sind, Geschäfte zu tätigen. Auf diese Art und Weise gelangt die „GMP+ FSA“-Zertifizierung (und Futtermittelsicherheit) schneller in Ländern und Regionen in Reichweite, wo möglicherweise besonders Not am Mann ist. Und wenn die gesamte Lieferkette zertifiziert ist, würde dies bestätigen, dass sich alle in der Branche für sichere Futtermittel einsetzen.
Es ist zwar tatsächlich schön, sagen zu können, dass 18.000 an GMP+ FSA teilnehmen, es ist jedoch noch schöner, wenn ein kleiner Erzeuger aus Vietnam oder ein neuer Vormischungsunternehmer in Südamerika in Kürze sagen kann: „Auch ich gehöre zu GMP+ FSA.“ Denn eine Kette ist erst sicher, wenn alle Glieder integriert sind.