Als Geschäftsführer eines internationalen Futtermittelzertifizierungssystems bin ich mir natürlich der Tatsache bewusst, dass Unternehmen aus aller Herren Länder nach GMP+ FSA zertifiziert sind. Und dennoch ist es jedes Mal wieder besonders, auf Messen, weit weg von unserem Hauptsitz in den Niederlanden, GMP+-FSA-Logos zu sehen.
Johan den Hartog
Managing Director, GMP+ International
Vor kurzem erlebte ich das wieder einmal. Dieses Mal auf der Messe „Cereals - Mixed Feed - Veterinary“ in Moskau, Russland. An etwa zehn Ständen hingen neben den Firmenzeichen auch große GMP+- FSA-Logos. Diese Unternehmen ließen unübersehbar und deutlich alle Besucher wissen: Futtermittelsicherheit ist bei uns in guten Händen.
Ich persönlich bin vor allem stolz darauf und dankbar dafür, wie weit wir es als Branche in den vergangenen drei Jahrzehnten geschafft haben. Die Tatsache, dass GMP+ FSA in Russland - und in weltweit 87 anderen Ländern - als ein Ehrenzeichen gilt, ist nicht in erster Linie dem Einsatz unserer Organisation zu verdanken, sondern vor allem dem eigenen Engagement der internationalen Futtermittelwirtschaft.
Ein Beleg für dieses Engagement ist unter anderem der Partnervertrag, den wir im Vorfeld der Messe in Moskau zur Förderung der Futtermittelsicherheit mit der Eurasian Poultry Association schlossen. Aber auch all die schönen Begegnungen, die ich auf der Messe mit diversen russischen Unternehmern hatte.
In diesem Rahmen ist es wichtig zu wissen, dass Russland in den vergangenen Jahren große Schritte im Bereich der Futtermittelsicherheit gemacht hat. Vor gut fünf Jahren setzte der russische Staat eine aktive Politik zur erhöhten autarken Versorgung im Bereich von Fleisch, Milcherzeugnissen und Eiern in Gang. Nun, da dieses Ziel erreicht ist, liegt der Schwerpunkt eher auf dem Export dieser Erzeugnisse und von Vormischungen, vor allem nach Südostasien.
Auf einmal erreichen uns über unsere Berater in der Ukraine und Deutschland stets mehr Berichte, dass in Russland von einem zunehmenden Interesse für GMP+ FSA die Rede ist. Und das wurde auf der VIV Asia im März 2019 noch einmal unterstrichen. Russische Unternehmer werden beim Export nach Asien und Europa immer öfter auf die Zertifizierung angesprochen. Mittlerweile sind gut fünfzig russische Unternehmen nach GMP+ FSA zertifiziert und befinden sich noch weitere in der Antragsphase.
Zyniker könnten nun erklären, dass sich diese Unternehmen nur haben zertifizieren lassen, um mehr zu verkaufen. Worauf ich erwidere: Na und? Wenn ein kaufmännischer Antrieb zu einer besseren Futtermittelsicherheit führt, kann das nur als ein Vorteil für die Branche betrachtet werden.
Das Schöne ist jedoch, dass ein „GMP+ FSA“-Zertifikat meist auch zu sehr viel mehr führt. Eine russische Unternehmerin, die ich in Moskau sprach, kannte unser System bis vor ein paar Jahren noch nicht. Seit kurzem ist ihr Unternehmen zertifiziert. Sie erzählte mir ein wenig überrascht: „GMP+ FSA hat nicht nur zu einer Verbesserung unserer internen Betriebsführung und einem Anstieg unserer Verkaufszahlen geführt, sondern fungiert auch als Motor für mehr Innovation innerhalb unserer Organisation.“
GMP+ FSA „zwingt“ Organisationen, sich selbst und deren eigenen Prozesse kritisch unter die Lupe zu nehmen, Verbesserungen durchzuführen, neue Sachen auszuprobieren und effizienter zu arbeiten.
Und genau diese Vielseitigkeit macht Unternehmen wie diese nicht nur zu einem „Nutzer“, sondern vielmehr zu einem Botschafter unseres Systems. Ich war von dieser positiven Mentalität dieser Unternehmerin überrascht: Futtermittelsicherheit ist für sie keine Priorität, sondern ein Kernwert.
Ich hoffe denn auch, dass wir in fünf Jahren noch viel mehr GMP+-FSA-Logos auf Messen sehen werden. Und nicht nur in Russland, sondern in den überraschendsten Winkeln der Welt. Die Tore stehen bereits offen: Über Russland werden wir bereits in diverse Länder in der eurasischen Region eingeladen...