Wie ernähren wir im Jahr 2050 10 Milliarden Menschen? Wie geben wir der Nachhaltigkeitswende einen Impuls? Beim Global Feed Safety Summit in Berlin standen bedeutende Fragen im Mittelpunkt. Zum Glück hatten wir ein Programm voller kluger, kreativer und vor allem ambitionierter Rednerinnen und Redner, die uns herausforderten, gemeinsam den nächsten Schritt zu machen.
Roland van der Post
Managing Director, GMP+ International
Nach gut zwei Jahren Vorbereitung - die Konferenz wurde wegen des Corona-Virus vertagt - war es am 6. April endlich soweit: Motivierte Weichensteller aus der gesamten Futtermittelbranche trafen in Berlin zum Zuhören, Reden, Diskutieren, Netzwerken und auch Amüsieren zusammen.
Ich spreche für die gesamte Organisation, wenn ich sage, dass wir auf eine fantastische Veranstaltung zurückblicken, die sogar einen königlichen Touch hatte. Von Besucherinnen und Besuchern erhielten wir ebenfalls begeisterte Reaktionen. John Kirkpatrick von TESCO sprach sogar von „der zukunftsweisendsten Konferenz“, die er in den vergangen zehn Jahren besucht hatte. Das ist ein prächtiges Kompliment, nicht zuletzt auch für alle Rednerinnen und Redner.
Es was auch sehr schön, einander nach zwei Jahren von COVID-Beschränkungen wieder von Angesicht zu Angesicht zu treffen. Dies kam nicht nur der Atmosphäre, sondern auch den inhaltlichen Aspekten und der Interaktion zu Gute. Und das war ja auch, was wir wollten. Die Konferenz sollte einer großen Bandbreite an Ansichten - sowohl auf Seiten der Vortragenden als auch des Publikums - eine Bühne verschaffen, auf deren Grundlage wir als Sektor eine Zukunftsagenda festlegen können. Der Austausch von Plänen und Ideen kam nicht nur während der Plenarversammlungen zustande, sondern auch während der Pausen und Lunches.
Nach drei Tagen schälten sich acht Hauptpunkte für einen zukunftsbeständige Futtermittelsektor heraus, und zwar, in willkürlicher Reihenfolge:
Befinden sich diese Ziele, Wünsche und Aussichten alle in Reichweite? Nein, sicherlich nicht. Es ist jedoch eine Ambition, die eine Richtung für die Zukunft vorgibt und die Aufgaben für unsere Branche verdeutlicht. Als GMP+ International spielen wir, sofern erforderlich und möglich, eine unterstützende Rolle.
Während der Konferenz haben wir zum Beispiel Vereinbarungen zu drei Zielen aus der obigen Liste getroffen. Mit Covantis werden wir die Möglichkeiten untersuchen, Elemente der Futtermittelsicherheit in einer Blockchain festzulegen. Und mit GFLI schauen wir, wie wir Nachhaltigkeitsansprüche verifizieren können. Im Bereich von AMR möchten wir zudem unsere Systemstandards auf verwundbare Regionen erweitern.
Die Futtermittelsicherheit ist und bleibt natürlich unser Kerngeschäft. Aber mit gut 19.000 zertifizierten Unternehmen, 35 Zertifizierungsstellen und Dutzenden Beratern und Branchenverbänden verfügen wir über ein Netzwerk und eine Plattform, mit denen wir Debatten über Nachhaltigkeit ermöglichen können. Und das werden wir auch machen.
Denn die wichtigste Erkenntnis, die wir von der Konferenz mit nach Hause nehmen, ist die Tatsache, dass wir es als Branche zusammen machen müssen. Alle Rednerinnen und Redner auf der Bühne in Berlin unterstrichen die Bedeutung von Zusammenarbeit und Engagement, um die Herausforderungen meistern zu können. Diesen Geist sollten wir festhalten, wenn wir zusammenarbeiten, sind wir zu vielem in der Lage. Unsere Branche hat dies in der Vergangenheit bereits oft belegt. Und mit diesem Bewusstsein können wir der Zukunft zuversichtlich entgegensehen.