Nach jahrelanger Vorbereitung führen wir am 1. März das aktualisierte GMP+ Feed Certification scheme ein. Dank des neuen Konzepts ist das System zugänglicher und bietet Unternehmen mehr Freiraum zur eigenen Gestaltung.
Johan den Hartog
Managing Director, GMP+ International
Seit der Ersteinführung 1992 war das Zertifizierungssystem immer „von, für und durch“ die Futtermittelwirtschaft gewesen. Nach mehreren Vorfällen in den Niederlanden ergriff die Branche selbst die Initiative zur Entwicklung von „GMP“, das den folgenden Jahrzehnten zu einem vielseitigen, weltweit anerkannten System wurde. Im Verlauf von fast dreißig Jahren haben wir das System fortlaufend anhand von Erfahrungen und Vorfällen angepasst. Etwa 19.000 Unternehmen in 87 Ländern weltweit verfügen über ein „GMP+ FSA“-Zertifikat.
In den vergangenen Jahren wurde von der Branche das nächste Kapitel dieser Geschichte geschrieben. Die vielen Änderungen haben nicht immer dafür gesorgt, dass das System übersichtlicher wurde. Daher hatten GMP+ International, zertifizierte Unternehmen und Stakeholder es sich gemeinsam zur Aufgabe gemacht, das System gründlich zu überarbeiten.
Mit einem übersichtlichen und zugänglichen Konzept, das international verständlich ist, ist es uns gelungen, das System wieder auf seinen Kern zu reduzieren. Durch die Änderungen und ISO 22000 als Grundlage verbessern wir außerdem die Zugänglichkeit des Systems für Unternehmen, die außerhalb Nordwesteuropas angesiedelt sind.
Da der europäische Akkreditierungsrat grünes Licht gegeben hat, führen wir das aktualisierte System zum 1. März dieses Jahres ein. Dieses Datum ist zugleich der Beginn einer dreijährigen Übergangsphase, in der das alte und das neue System nebeneinander bestehen.
Nach zahlreichen Brainstorming-, Schreib- und Feedback-Sitzungen ist es uns gelungen, das System verständlicher, praktischer und konziser zu gestalten. Das neue System gibt die Ziele vor und bietet Unternehmen mehr Freiheiten dabei, wie sie diese Ziele erreichen können. In der Praxis bedeutet das, dass dem lokalen oder unternehmensspezifischen Kontext mehr Raum gewährt wird.
Wir empfehlen allen zertifizierten Unternehmen, das neue System genau unter die Lupe zu nehmen. Grundsätzlich erfordert das neue System relativ wenig Anpassungen. Das QM-Handbuch braucht größtenteils nicht geändert zu werden.
Der intensive Prozess im Vorfeld der Änderung hat mir erneut deutlich gemacht, dass wir über eine äußerst fachkundige und motivierte Community verfügen. Alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus der Branche, die an den Brainstorming- und Evaluierungssitzungen teilgenommen haben, sowie alle Kollegen und Kolleginnen von GMP+ International verdienen ein dickes Kompliment. Diese innere Motivation und dieses Engagement bilden die Grundlage für die Futtermittelsicherheit. „Gemeinsam“ ist einer unserer Kernwerte und stellt meiner Meinung nach eine hervorragende Grundlage dar, um ein Resultat präsentieren zu können, das auf breiter Ebene akzeptiert wird.
Genau wie 1992 – und alle kleineren Änderungen, die seitdem erfolgt sind – ist auch dieses neue System das Ergebnis von Zusammenarbeit und Verantwortungsbewusstsein. Das verspricht viel Gutes für die Zukunft.
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