Die Futtermittelwirtschaft setzt sich bereits seit Jahrzehnten für eine optimale Gewährleistung der Futtermittelsicherheit ein. In den vergangenen Jahren hat auch die verantwortungsvolle und nachhaltige Praxis an Bedeutung gewonnen. Reicht dies, um den Erwartungen des modernen Verbrauchers gerecht zu werden?
Johan den Hartog
Managing Director, GMP+ International
Das zweite Webinar im Vorfeld des Global Feed Safety Summit von 2022 steht im Zeichen dieser Frage.
Das Thema des Webinars, das am Mittwoch, den 3. Februar 2021 stattfinden wird, lautet: „From feed to food: one goal, different challenges – actionable insights from retail, food and feed leaders“. Das Webinar wird von Vincent ter Beek (Pig Progress) moderiert und Redner sind unter anderem John Kirkpatrick, Agricultural Manager for Poultry and Eggs TESCO, Wolfgang Peralta, Head of swine feeding and production at Agrosuper Chile, und Mia Lafontaine, Sustainability Manager Trouw Nutrition. Die Anmeldung ist hier möglich.
Das Thema „von Futtermitteln zu Lebensmitteln“ steht schon etwas länger im Rampenlicht. Was logisch ist, da sich unsere Entscheidungen im Bereich der Futtermittelherstellung auf die Produkte, die auf Ihrem und meinem Teller landen wie beispielsweise Milcherzeugnisse, Fleisch, Eier und Fisch, auswirken.
Dieser Fakt müsste eigentlich bereits ausreichen, um mit aller übrig gebliebenen Naivität und Unkenntnis über und Ignorierung der Rolle, die wir spielen, abzurechnen. Keiner von uns operiert auf einer Insel. Dies gilt nicht nur innerhalb der Stufen der Futtermittelkette, sondern auch für die nächsten Stufen in der verarbeitenden Industrie tierischer Erzeugnisse wie Großhandel und Gastronomie. Alle diese einzelnen Stufen bilden eine einzige Kette mit dem Endprodukt für den Verbraucher als Endergebnis – und dazu passt ein entsprechendes Verantwortungsgefühl.
Zur Stärkung dieser Kette ist es erforderlich, dass wir untereinander und in Richtung der Außenwelt transparenter werden und strukturell anstatt gelegentlich (oder noch schlimmer, nur anlässlich Problemen, die uns dazu zwingen) zusammenarbeiten, indem wir uns strukturell in der gesamten Kette aufeinander abstimmen und wir strukturell für Qualitätssicherheit sorgen. Opportunistisch auf den anderen zu weisen oder zu warten, bis der andere einmal die Initiative ergreift, passt nicht zu einer nachhaltigen Kettenzusammenarbeit. Partnerschaften auf Unternehmensebene oder auch auf Ebene der Träger von Zertifizierungssystemen sind geboten.
Mit unserer Zusammenarbeit, Transparenz und Produktintegrität investieren wir auf die lange Sicht in Vertrauen und Relevanz. Konkret lässt sich dies umsetzen, indem Sie sich proaktiv und strukturell nach den Wünschen und Anforderungen Ihrer Kunden und Zulieferer erkundigt, die sich schließlich auf den Wünschen und Anforderungen von deren Kunden und Lieferanten gründen. Auf diese Art und Weise lernen wir voneinander und behalten wir einander im Auge.
Natürlich dürfen wir manche Entwicklungen im Markt und die kurzfristige Machbarkeit bestimmter Maßnahmen auch infrage stellen. Das soll jedoch nicht heißen, dass wir nicht nun bereits selbst kleine, aber bedeutungsvolle Schritte in Richtung von mehr Zusammenarbeit und gegenseitigem Engagement machen können.
Mit einem vielseitigen Zertifizierungssystem - mit unter anderem einem Early Warning System, Tracking & Tracing, Support und Online-Webinars - unterstützen wir den Sektor weiterhin beim Erreichen dieser Ziele. Im Webinar möchten wir einen ersten Anstoß zur Debatte, Bewusstwerdung und zu möglichen Schritte zu einer besseren Zusammenarbeit in der gesamten Lebensmittelproduktionskette geben.