Zuverlässige Laboranalysen sind für eine vertrauenswürdige Futtermittelkette sowie unser gemeinsames Ziel der weltweiten Futtermittelsicherheit entscheidend. Zwei Jahre nach der Einführung unseres Standards für die Registrierung von Laboren freuen wir uns, mitteilen zu können, dass erhebliche Fortschritte gemacht wurden.
Johan den Hartog
Managing Director, GMP+ International
Ungenaue oder fehlerhafte Analyseergebnisse untergraben das öffentliche Vertrauen in die Wirksamkeit der gesamten Futtermittelkette und gefährden damit auch die Futtermittelsicherheit an sich. Diverse Zwischenfälle im Zusammenhang mit ungenauen Analyseergebnissen in der Vergangenheit haben uns bewogen, im Jahr 2018 „GMP+ B11 Standard über die Anforderungen an die Registrierung und Überprüfung von Laboren“ einzuführen. Dieser Standard erlaubt es Laboren zu gewährleisten, dass die Ergebnisse ihrer Analysen von kritischen Kontaminanten im Rahmen von GMP+ FSA zuverlässig sind. GMP+ B11 besteht aus einem QM-System und einer Reihe von Leistungskriterien zur Gewährleistung zuverlässiger Analyseergebnisse.
Von Anfang an gab es innerhalb der Futtermittelwirtschaft Zweifel, ob dieses Vorhaben tatsächlich gelingen würde. Eines der Hauptargumente lautete, dass ISO/IEC 17025 bereits Labortests abdeckt. Das war zwar richtig, aber ISO erlaubt es Laboren, selbst zu entscheiden, welche Leistungskriterien sie verwenden wollen. Das Fehlen einer gemeinsamen Grundlage für die Zuverlässigkeit führte vielmehr zu Verwirrung und unterschiedlichen Ergebnissen. Außerdem wurde bezweifelt, ob wirklich jedes Labor in der Lage sein würde, die Anforderungen zu erfüllen.
Wir waren für Feedback und Kritik in jeder Form dankbar, da wir so einen Anwendungsbereich entwickeln konnten, der zugleich hilfreich und praktikabel war. Ferner haben wir vor der Einführung von GMP+ B11 eine öffentliche Konsultierung durchgeführt. Während manche Labore eine abwartende Haltung einnahmen, erkannten andere die Chance, sich einen Wettbewerbsvorteil zu sichern.
Heute, zwei Jahre später, haben sich 174 Labore in 32 Ländern weltweit für GMP+ B11 registriert. An erster Stelle stehen Eurofins mit fast 40 und SGS mit 16 registrierten Laboren. Wir sind mit dieser Entwicklung sehr zufrieden. Allerdings sind wir immer noch damit beschäftigt, den Standard in bestimmten Regionen wie Russland und dem Nahen Osten umfassend einzuführen. Außerdem hoffen wir, dass sich bald noch mehr Labore in Asien registrieren. Das wachsende Interesse an der „GMP+ FSA“- Zertifizierung in diesen Regionen führt zu einer größeren Nachfrage nach Labortestkapazitäten.
GMP+ B11 sorgt für ein Mindestniveau an Zuverlässigkeit, das bisher nicht vorhanden war. Wir glauben, dass zertifizierte Labore einen besseren Service für ihre nach GMP+ FSA zertifizierten Kunden bieten, die ihrerseits wiederum die Sicherheit ihrer Futtermittelprodukte besser gewährleisten können.