Roadmap für eine zukunftsbeständige Futtermittelwirtschaft

Donnerstag, 29. Oktober 2020

Vor kurzem hat der FEFAC, der Verband der europäischen Mischfutterhersteller, seine Feed Sustainability Charter 2030 veröffentlicht. Darin skizziert der FEFAC fünf Ziele für das kommende Jahrzehnt: Reduzierung des CO2-Fußabdrucks, Verbesserung der Effizienz, nachhaltige Beschaffung, Tierwohl und Flexibilität des Sektors.

Blog October - Roadmap to a future-proof feed sector

Johan den Hartog
Managing Director, GMP+ International

Diese fünf Ziele spiegeln die gemeinsame Vision der Futtermittelhersteller für nachhaltige Futtermittel in ganz Europa wieder. Der FEFAC weist darauf hin, dass nachhaltige Futtermittelherstellungssysteme „nicht ohne gut funktionierende Viehhaltungs- und Aquakulturwirtschaft bestehen können“ und dass die Futtermittelwirtschaft im Hinblick auf diverse aktuelle Herausforderungen im Bereich der Nachhaltigkeit „eine Schlüsselrolle einnimmt“.

Nachhaltige Beschaffung

Obwohl GMP+ International sich in erster Linie auf die Verbesserung und Aufrechterhaltung der Futtermittelsicherheit (GMP+ FSA) konzentriert, möchten wir mit unserem GMP+ Feed Responsibility Assurance (GMP+ FRA) Modul auch die Nachhaltigkeit fördern. Dieses Modul wurde auf Ersuchen zertifizierter Unternehmen als „One stop-shop - Multiple certification“-Lösung entwickelt. Das 2015 eingeführte „GMP+ FRA“-Modul versetzt Unternehmen, die bereits für GMP+ FSA zertifiziert sind, in die Lage, ihren Abnehmern zu beweisen, dass sie nachhaltig arbeiten.

Nachhaltige Beschaffung – vor allem von Sojabohnen und Sojaprodukten – spielt in diesem Modul eine wichtige Rolle, weshalb wir uns darüber gefreut haben, dass Beschaffung in die fünf Ziele des FEFAC aufgenommen wurde. Der FEFAC weist im Hinblick auf das Tierwohl auch nachdrücklich auf „die Notwendigkeit, die Biosicherheit in der gesamten Viehhaltungskette weiter zu verbessern“, hin.

Biosicherheit

Wir bei GMP+ International haben untersucht, wie wir Unternehmen bei der Umsetzung von Biosicherheitsmaßnahmen mit unserem GMP+-System unterstützen können. Bei unserem letzten Webinar im Vorfeld des Global Feed Safety Summit 2022 gaben 74 Prozent der reagierenden Teilnehmer an einer Umfrage an, dass sie es begrüßen würden, wenn Biosicherheit in GMP+ FSA aufgenommen würde. Auch wenn verschiedene Elemente unseres Systems (PRPR und HACCP) bereits genutzt werden können, um die Biosicherheit von Unternehmen zu verbessern, arbeiten wir gemeinsam mit unseren Partnern an ergänzenden Richtlinien zu diesem wichtigen Thema, unter anderem an einem wissenschaftlichen Factsheet über die Gefahren der Biosicherheit von Futtermitteln.

Im Hinblick auf die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks der Branche – ein weiteres großes Ziel der Charter – untersuchen wir aktuell die Optionen für einen neuen Standard, um die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Daten über den CO2-Fußabdruck von Futtermitteln zu garantieren. Ferner befinden wir uns aktuell in der letzten Phase der Festlegung eines Standards für die regionale Beschaffung von Einzelfuttermitteln. Wir beabsichtigen, diesen Standard Mitte 2021 einzuführen.

Zusammen mit unseren 18.000 zertifizierten Unternehmen arbeiten wir daran, unsere Aktivitäten zu intensivieren, um Herausforderungen im Bereich der Nachhaltigkeit anzugehen. Wir glauben, dass die fünf Ziele des FEFAC eine klare Vorgabe für eine zukunftsbeständige Futtermittelwirtschaft darstellen. Unsere Aufgabe ist es, diese Vorgabe umzusetzen.

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