Aflatoxin B1: Änderungen in GMP+ BA4 und hinsichtlich Rrisikoprofilen für Kanada, die Ukraine, Russland und Tschechien

Mittwoch, 4. Januar 2017

In GMP+ BA4 Mindestanforderungen an Inspektionen und Analysen wurde der Abschnitt mit Anforderungen an die Probenahme und Analyse in Bezug auf Af-latoxin B1 (2.3) angepasst.

1. Änderungen in GMP+ BA4 Mindestanforderungen an Inspektionen und Analysen

Eine erste Änderung bezieht sich auf das in jenem Abschnitt enthaltene Protokoll für die Analyse von Aflatoxin B1 in Mais, der vor oder im Jahr 2014 geerntet worden ist. Dieses Protokoll wurde aus GMP+ BA4 entfernt. Es ist anzunehmen, dass im Markt kein Mais mehr vertrieben wird, der im Jahr 2014 oder davor geerntet worden ist. Mithin erübrigt sich ein Überwachungsprotokoll für diese Erzeugnisse.

Zweitens wurde der Link zum bereits bestehenden Protokoll zur Überwachung von Aflatoxin B1 hinzugefügt, das sich auch getrennt im GMP+ Portal finden lässt. In GMP+ BA4 wurde auch eine entsprechende Erläuterung aufgenommen.

Schließlich hat man sich dafür entschieden, das bereits bestehende Protokoll zur Überwachung von Aflatoxin B1 in Einzelfuttermitteln (für die Verwendung in Futtermitteln) für Milchvieh in einen neuen Abschnitt 2.4 aufzunehmen. Dies erfolgte, um die Nummerierung der Abschnitte nicht unnötig lang werden zu lassen.

 

2. Änderungen im Aflatoxin-B1-Protokoll

a. Probenahmemethode in Lagerstätten (NEU)

Sofern die Probenahme in Lagerstätten (zum Beispiel ebenerdigen Lagerhallen) erfolgt und nicht die gesamte Partie für die Probenahme zugänglich ist, ist es gestattet eine alternative Probenahmemethode anzuwenden. Diese alternative Probenahmemethode gilt für die Risikokategorien „hohes Risiko“ (siehe Abschnitt 2.3.6.2.1) und „mittelhohes Risiko“ (siehe Abschnitt 2.3.7.2.2). Sofern die alternative Probenahmemethode angewandt wird, hat der Teilnehmer alle verfügbaren Analyseergebnisse (aller Probenahmemomente) mit der Partie mitzusenden.

b. Änderungen hinsichtlich des Risikoprofils von Maisernteländern

Infolge der Evaluierung der verfügbaren Analyseergebnisse von Aflatoxin B1 in Mais hat GMP+ International gemeinsam mit anderen zusammenarbeitenden Systemträgern das Risikoprofil für Aflatoxin B1 angepasst. Für Kanada, Tschechien und die Ukraine heißt dies, dass das Risiko von „mittelhoch“ auf „gering“ herabgestuft wird. Für Russland bedeutet dies, dass das Risiko von „mittelhoch“ auf „hoch“ heraufgestuft wird.

 

Evaluierungsverfahren

Die periodische Evaluierung der Ländereinteilung erfolgt auf der Grundlage der Analyseergebnisse, welche die nach GMP+ FSA zertifizierten Unternehmen in die GMP+ Monitoring database eingeben müssen, und der Ergebnisse, die bei anderen mit GMP+ International kooperierenden Systemträgern eingegangen sind.  Es hat sich gezeigt, dass sich mit dieser Evaluierungsweise eine gute Reaktion auf aktuelle Risiken gewährleisten lässt.  Die Ad-hoc-Arbeitsgruppe Aflatoxin B1 hat den Vorschlag zur Anpassung genehmigt. Das geänderte <<Protokoll>> tritt am 9. Januar 2017 in Kraft.

 

Bedeutung der neuen Einordnung:

Die Anpassung der Risikoeinordnung erfolgt aufgrund der Ergebnisse. Die Anpassung der Risikoklassifizierung hat zur Folge, dass aus Russland stammender Mais intensiver zu analysieren ist, da das Risiko, dass darin Aflatoxin B1 vorhanden ist, als hoch zu betrachten ist. Bei Mais, der aus Kanada, Tschechien und der Ukraine stammt, braucht weniger häufig eine Analyse zu erfolgen, da die Wahrscheinlichkeit, dass darin Aflatoxin B1 vorkommt, fast Null ist.

 

Was können Sie unternehmen?

Um Länder erneut einordnen zu können, ist es wichtig, dass möglichst viele GMP+-Teilnehmer ihre Analyseergebnisse in die GMP+ Monitoring database eingeben und dort mit der GMP+ Community teilen.

Achten Sie bei der Bereitstellung dieser Daten jedoch bitte darauf, dass die Herkunft des Maises korrekt angegeben wird und die angetroffenen Aflatoxingehalte in der richtigen Einheit (mg/kg) eingegeben werden.

Anhand der Analyse der Monitoring-Ergebnisse kann GMP+ International in ihren Kommunikationsäußerungen potentielle Risiken hervorheben und FSP-Produkte entwickeln, die einzelne Unternehmen und die Futtermittelindustrie als Ganzes robuster machen, sodass besser mit den alltäglichen Herausforderungen, die an der Lieferung unbedenklicher Futtermittel für sichere Lebensmittel haften, umgangen werden kann.