Mit 358 EWS-Meldungen, die sich auf 204 EWS-Fälle verteilen, verzeichnete GMP+ International eine signifikante Zunahme um 49 % bei der Zahl der EWS-Meldungen im Vergleich zu 2017 (240).
Die Zahl der Warnungen, die an GMP+-Teilnehmer versendet wurden, war im Vergleich zu den letzten vier Jahren am niedrigsten (7).
Die wichtigsten Fakten und Zahlen zu den EWS-Meldungen im Jahr 2018 finden Sie in unserer EWS-Infographic und Excel-Übersicht. Die Übersicht steht zur Verfügung, nachdem Sie sich im Portal angemeldet haben. Im GMP+-Portal finden Sie ausführliche Informationen zu jedem EWS-Fall, und zwar im Hinblick auf Erzeugnistyp, Kontaminant, Quellen und beteiligte Länder.
Nahezu 80 % der Meldungen (284) bezogen sich auf Einzelfuttermittel. Mischfuttermittel, Futtermittelzusatzstoffe, Vormischungen und (ehemalige) Lebensmittel verursachten wesentlich weniger Probleme bei GMP+-Teilnehmern.
Die Zahl der Meldungen (155) zu mikrobiologischen Gefährdungen dominiert 2018. Die wichtigsten Gefährdungen in Einzelfuttermitteln (148 Meldungen) sind Salmonellen und Enterobacteriaceae. Die meisten Probleme mit Salmonellen in Einzelfuttermitteln entstanden bei Sojamehl (47 Meldungen). Die meisten Probleme mit Enterobacteriaceae in Einzelfuttermitteln entstanden bei Molke (19 Meldungen).
Außer dem Umstand, dass Einzelfuttermittel bei den Meldungen dominieren, ist 2018 bei Futtermittelzusatzstoffen auch eine Zunahme von 6 auf 38 Meldungen zu verzeichnen.
Die Zahl der Meldungen zu Pestiziden/Insektiziden ist von 44 Meldungen im Jahr 2017 auf 85 Meldungen im Jahr 2018 gestiegen. Beim Kontaminant „Pestizide/Insektizide“ ist eine also eine Zunahme um 193 % zu verzeichnen. Ferner ist die Zahl der Meldungen zu Schwermetallen im vergangenen Jahr von 11 Meldungen im Jahr 2017 auf 30 im Jahr 2018 gestiegen, was fast das Dreifache ist.
Bei fast 58 % aller Meldungen ist die Ursache der Kontaminierung bekannt. Dabei stellte sich heraus, dass bei 45 % der Meldungen die Ursache der Kontaminierung irgendwo im Herstellungsprozess zu suchen ist (Kategorie „Bearbeitung innerhalb des Futtermittelunternehmens“). Das kann beim Anbau (zum Beispiel durch den Einsatz von Pestiziden), bei der Verarbeitung (zum Beispiel infolge einer Leckstelle bei einer Maschine) oder während des Transports oder der Lagerung (zum Beispiel durch eine wechselseitige Kontaminierung) des fraglichen Erzeugnisses geschehen.
Menschliches Versagen (18) steht bei den Ursachen an zweiter Stelle, gefolgt von der Verarbeitung außerhalb des Futtermittelunternehmens (14) (zum Beispiel Labore, Lebensmittelunternehmen usw.).
Bei 25 % der Meldungen konnte die Ursache der Kontaminierung nicht festgestellt werden. Der Grund dafür ist, dass bei der Untersuchung keine Ursache gefunden wurde. Bei 17 % der Meldungen erübrigte sich die Feststellung der Ursache der Kontaminierung letztendlich, da nach der Untersuchung des Falls geschlussfolgert werden konnte, dass:
Die relativ niedrige Zahl zeigt, dass GMP+ zertifizierte Unternehmen die Situation in den meisten Fällen schnell unter Kontrolle hatten, sodass das Risiko einer Kontaminierung in der Kette und die Gefährdung der Futtermittelsicherheit begrenzt wurden. Das beweist, dass die Unternehmen ein angemessenes Risikolenkungssystem implementiert haben. Aber natürlich lautet die Herausforderung für 2019, die Quelle der Kontaminierung in allen Fällen zu finden.
Verwendete Terminologie:
Meldung: Unsichere Futtermittel, die GMP+ International gemeldet werden.
Fall: Die gesammelten Meldungen zu derselben unsicheren Situation. Es geht um Meldungen verschiedener Unternehmen. Unterschiedliche Meldungen können sich auf einen einzigen Fall beziehen.
Warnung: GMP+-Teilnehmer werden hinsichtlich der Beschaffung eines bestimmten Erzeugnisses aus einem bestimmten Land oder einer bestimmten Region vor einer möglichen Kontaminierung/Verunreinigung gewarnt. Die Situation ist dringlich und nicht (gänzlich) unter Kontrolle.